Sandienst Tough Mudder
Im Fursten Forest bei Fürstenau waren die Läufer los. In einem riesen Helferaufgebot aus DRK, JUH, MHD und @fire spielte auch die DLRG aus dem Bezirk Osnabrück eine tragende Rolle. Auf alle Eventualitäten vorbereitet Tough Mudder": Medizinische Hilfskräfte sind gewappnet Von Ulrike Havermeyer FÜRSTENAU. Mühsam kämpft sich der alte Militärtruck den Hang der Sandkuhle hinauf. Die rund 30 Sanitäter und Rettungskräfte, die sich - lachend ob des Nervenkitzels - auf dessen Ladefläche durchschütteln lassen, um sich einen ersten Eindruck von dem zu verschaffen, was da morgen und übermorgen beim Sanitätsdienst für den Tough Mudder" auf dem ehemaligen Kasernengelände im Fürsten Forest auf sie zukommt, sind beeindruckt. Zum einen von dem rustikalen Abenteuerspaß, der ihnen hier bei der Besichtigungstour geboten wird. Zum anderen aber auch beeindruckt von den Anforderungen des Parcours. Der ist, wie der amerikanische Veranstalter Tough Mudder" wirbt, eigens von den British Special Forces entwickelt worden, um Ausdauer, Durchhaltevermögen und Teamgeist zu trainieren. Hardcore-Strecke Die 16 Kilometer lange Hardcore-Hindernisstrecke" kreuz und quer durch den Fürsten Forest, über die die medizinischen Hilfskräfte jetzt durch das unwegsame Gelände rumpelnd, scherzend und per Allradantrieb chauffiert werden, müssen die rund 5000 erwarteten Mudder" morgen und übermorgen allerdings laufend, robbend, schwimmend, kletternd und vor allem: aus eigener Muskelkraft hinter sich bringen. Ein waschechtes Abenteuer. Für die Teilnehmer sowieso, aber auch für die Leute vom Sanitätsdienst. Das ist schwer zu kalkulieren, was uns hier erwartet", sagt Einsatzleiter Peter Marx von der Kreisbereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes Osnabrück-Nord. Und sein Kollege Lars Kreie, der den Einsatz koordiniert, fügt hinzu: Dank der vielen Helferinnen und Helfer sind wir aber gut vorbereitet und auf alles gefasst." 80 engagierte Männer und Frauen vom Sanitäter bis zur Notärztin haben Peter Marx und Lars Kreie an jeweils bei den Tagen des Wochenendes rekrutiert. Neben dem DRK sind auch die Sanitäter, Rettungsschwimmer und Einsatztaucher der DLRG aus dem Bezirk Osnabrück, die Johanniter, die Malteser und ein Team von @fire aus Osnabrück vertreten. Die Helfer verteilen sich auf fünf Sanitätsstationen direkt an der Strecke sowie auf die medizinische Hauptstation im Start-Ziel-Bereich. Außerdem sind an jedem der 19 mitunter aufwendig errichteten Hindernisse gut ausgestattete Rettungskräfte postiert. Kreislaufschwäche und Erschöpfung, Prellungen, Abschürfungen und kleinere Das ist schwer zukalkulieren, was uns hier erwartet" Peter Marx, Einsatzleiter Blessuren - das alles ist Alltag für das routinierte Team der medizinischen Helfer. Sollte es aber zu gravierenderen Unfällen kommen, sind die Sanitäter auch darauf eingestellt: Bei der extremen körperlichen Belastung und je nach Wetterlage", erklärt Einsatzleiter Marx, müssen wir auch damit rechnen, dass ein Teilnehmer mitten im Wald beim Laufen kollabieren könnte". Marx lässt seinen Blick über die Landschaft schweifen und atmet entschlossen durch. Die größte Herausforderung", sagt er, könnte es in so einem Fall für uns werden, bis zu dem Verletzten durchzukommen." An manchen Stellen des rund 400 Hektar großen Ferien- und Freizeitparks sieht man schon jetzt den Wald vor lauter Bäumen nicht. Und wenn dann auch noch Tausende von Zuschauern die Strecke säumen, könnte es so richtig eng werden. Sowohl der Veranstalter als auch die Einsatzleitung gingen aber davon aus, sagt Marx, dass das Hauptrisiko, sich zu erletzen, an den verschiedenen Hindernissen liege. Und was passiert, wenn der zwar unwahrscheinliche, aber immerhin mögliche Notfall eintreten sollte, dass ein Mudder mitten im Gelände zusammenbricht oder sich ernsthaft verletzt? Die Kommunikation aller Helfer untereinander ist über einen eigenen Funkmast sehr gut gesichert", erklärt Einsatzleiter Marx. Da das komplette Areal zudem in Planquadrate aufgeteilt ist - im Bereich der Strecke sind große weiße Schilder mit der jeweiligen Bezeichnung aufgestellt, sollte auch die Orientierung klappen. Per Geländewagen würde dann einer der drei vor Ort einsatzbereiten Notärzte auf schnellstem Weg zur Unfallstelle gebracht. Falls aber absolut kein Durchkommen ist, haben wir auch noch zwei gut ausgerüstete Rettungssanitäterinnen der DRK-Reiterstaffel aus Herzlake im Einsatz." Somit wäre eine Erstversorgung nahezu überall entlang des Parcours gesichert. Anschließend könnte der Patient, wenn es sein Zustand erfordert, per Rettungshubschrauber zur Weiterbehandlung in eines der Unfall-Krankenhäuser nach Quakenbrück, Meppen. Lingen oder Osnabrück transportiert werden. 80 Sanitäter Soweit die Theorie - von der wackeligen Ladefläche eines alten Militärtrucks aus betrachtet. Die Praxis wird dann morgen und übermorgen in matschverschmierten Outdoor-Schuhen auf die 80 tatkräftigen Sanitäter zugelaufen kommen. Die ersten Mudder legen am Samstag, 13. Juli, um 9 Uhr los. Die weiteren Starts erfolgen in Wellen im Halbstundentakt bis 13 Uhr. Der Veranstalter erwartet, dass die Teilnehmer zwischen zwei und fünf Stunden benötigen werden, um den Parcours zu absolvieren. Am Sonntag ab 10 Uhr Am Sonntag geht es um 10 Uhr los, ebenfalls im Halbstundentakt. Die letzten Teilnehmer starten um 11.30 Uhr. Wegen des Tough Mudders" ist das Offroadgelände des Fürsten Forest für das freie 4x4-Fahren, das freie Quadfahren, Hummerfahren. Panzer- und Buggyfahren bis einschließlich 14. Juli geschlossen. Die Kartbahn, die Paintball- und Lasergamesanlage sowie die Quadund Buggybahn sind am Wochenende ab 13 Uhr geöffnet.